Arbeitnehmer erhalten den Stundenlohn – Freiberufler müssen ihren Stundensatz genau berechnen.
Dies ist nicht für jeden ganz einfach, denn der Preis für eine Stunde muss erst einmal festgelegt werden.
Doch wie das vornehmen und dabei einen konkreten Preis erhalten, der auch gerechtfertigt ist und zudem von den Kunden akzeptiert wird?
Die Unterschiede im Stundensatz sind bei den verschiedenen Freiberuflern recht hoch.
Vergleicht man den Lektor und den Werbetexter miteinander, so zeigen sich diese Differenzen deutlich, letztere berechnen einen eindeutig höheren Stundensatz.
Die oberste Maxime lautet, den Stundensatz möglichst realistisch anzugeben.
Klar, ein hoher Gewinn ist gut, aber wenn die Kunden aufgrund zu hoher Preise ausbleiben, hat sich die Sache vom hohen Gewinn ausgeträumt. Auf der einen Seite muss der Stundensatz also hoch genug sein, damit die Ausgaben gedeckt werden können, die beruflich und privat anfallen und damit am Ende ein Gewinn übrig bleibt.
Auf der anderen Seite muss der Stundensatz niedrig genug angelegt sein, damit die Kunden bereit sind, ihn zu bezahlen. Im Übrigen gibt ein realistisch kalkulierter Stundensatz die Chance, genau herauszufinden, wie effektiv man selbst wirklich arbeitet und wie viel Arbeit nötig ist, um die Ausgaben zu decken und einen Gewinn zu erwirtschaften.
Erwähnt sei an dieser Stelle noch, dass viele Kunden skeptisch sind, wenn der Stundensatz allzu niedrig ist. Geringer Preis = schlechte Qualität, mögen sie denken. Hinter einem höheren, dennoch aber vertretbaren Stundensatz steckt dann auch mehr Wissen und Qualität, so die Annahme.
Empfehlungen der Verbände zu Stundensatz als Richtschnur verwenden
Wichtig ist daher, dass ein Mittelmaß gefunden wird. Hilfreich ist es da, sich an den Empfehlungen zu orientieren, die für die verschiedenen Berufe regelmäßig herausgegeben und angepasst werden.
Auch ein Blick auf die Konkurrenz kann nicht schaden. Wer deutlich über der Konkurrenz liegt, wird wohl kaum mit Aufträgen rechnen können.
Kalkulation des Stundensatzes über die betrieblich und privaten Ausgaben vornehmen
Beim Kalkulieren des Stundensatzes müssen alle Ausgaben berücksichtigt werden, die beruflich und privat anfallen – und nein, es ist nicht unfair, private Kosten auf den Kunden umzulegen.
Nicht anders wird die Sache bei einem Arbeitnehmer gehandhabt, der sein Gehalt oder seinen Lohn vom Arbeitgeber empfängt.
Schließlich hat der Freiberufler nur die Chance, von seinen Honoraren zu leben, eine andere Einnahmequelle besitzt er in der Regel nicht